Die Saar bei Saarburg ist extrem breit. Sie fließt dabei sehr gemächlich dahin und eigentlich spricht vieles für die Kopfrute und eine kleine 0,5 Gr. Pose. Aber auch hier machten die Mosella-Angler ihre Hausaufgaben. Sie setzen nämlich regelmäßig Feeder-Angler in das Test-Teilnehmerfeld und stellten dabei fest, dass diese mehr Beute an den Haken bekamen als die Posen-Strategen. Der Hinweis war klar: Punktgenaue Fütterung, mit Geräusch und ganz ruhige Köderpräsentation an einer kleinen Kante auf ca. 25 m Entfernung kam bei den Fischen am besten an. Diese Erkenntnisse galt es nun auf die Posen-Angelei umzusetzen.
Also waren wir genau bei den Zoomern, die Claus Müller an der Saar schon seit Jahren erfolgreich eingesetzt hatte. Allerdings waren seine Montagen mit bis zu 8 Gramm wahrscheinlich etwas zu leicht für diesen Abschnitt. Das zeigte sich hier auch bei Claus' letzten Fangergebnissen. Er konnte einfach nicht den Bonusfisch an den Haken bekommen, den andere fingen. Auch diese Beobachtung sprach für eine schwerere Bebleiung an der Posenrute.
Am Ende hatte man sich auf 8-16 Gramm eingestellt, wobei die Tragkraft immer nach den max. erlaubten Aufliegeblei (10% der Posentragkraft) gewählt wurde. Die Hauptbebleiung befand sich direkt unter der Pose auf der Schnur, wobei der Rest sehr weit unten Richtung Vorfach befestigt war (s. Montage-Abbildung). Der Köder sollte schnell absinken und dann ganz gemächlich und ruhig über den Grund schlürfen. So waren zwar weniger kleine Fische als Beute einkalkuliert, die Chance auf Brassen stieg so scheinbar gewaltig, hatte man doch so deutlich mehr Bisse von dieser Fischspezies und genau diese Jungs benötigte man einfach zum WM-Ticket. Also blieb für die Matchrute keine andere Wahl. Diese Slidermontage ist übrigens keine Unbekannte, denn Alan Scotthorne setzte sie an beiden Durchgängen bei seinem letzte WM-Gewinn ein. Auch die Italiener führte dieses System 2008 in Valence in Ungarn zum Erfolg. Aber diese Montage hat ganz sicher auch ihre Tücken, wie Michael und ich im Vorfeld feststellten. Denn das verwicklungsfreie Werfen mit ihr ist alles andere als ein Kinderspiel. Nachdem wir die Posen in jeder Größe optimal eingestellt hatten, musste der Wurfstiel dafür gefunden werden. Hier halfen uns die vielen Erfahrungen von Alan, Claus, Simone und Co. Man muss schon ein geübter Lassowerfer sein, um mit dieser Montage zurecht zu kommen. Hat man es aber raus, dann klappt es in nahezu allen Windsituationen. Wir näherten uns bei unseren Vorübungen aber ganz deutlich dem Fliegenfischen. ;-)
Am Ende hatte aber dann alles hervorragend funktioniert.
Die Kopfrute wurde natürlich ebenfalls montiert. Zum Einen für den Notfall, zum Anderen natürlich auch um die Taktik ein wenig zu verschleiern. An Tag 1 tappte nämlich immer noch der Eine oder Andere im Dunkeln. Aber auch auf dieser Distanz zeichnete sich ab, dass die Fische lieber die ganz ruhig präsentierten Köder nahmen. Zu Beginn der Mosella-Trainigseinheiten war in leicht trüben Wasser eine 9-Gramm Montage mit Michaels Genius-Lolly der absolute Bringer. Noch am Anglertreff-Wochenende wurden überall bei Mosella 4,5 Gramm Genius Lollies mit aufgebaut, da das Wasser jetzt immer klarer wurde und die Fische damit vorsichtiger.
Hinzu kamen Montagen mit 0.7, 1.5 und 3 Gramm tragenden, runden Posenkörpern der Serie Mosella MS-1 (s. Motage-Abbildung). Sie waren so ausgelotet, dass der Haken immer bündig oder mit dem Vorfach aufliegend am Grund gehalten wurde.
Beim Loten musste während des Anglertreffs außerdem die Schleusenaktivität mit bedacht werden, so dass oft die Wasser tiefe um bis zu 30 cm schwanken konnte und sich zudem die Strömungsgeschwindigkeit änderte. Wer jetzt einen Wasserstandsstab montiert hatte, war klar im Vorteil und konnte schnell reagieren.
Jetzt fehlt eigentlich nur noch das Futter, die Futterstrategie und einige Infos zum Angeln selbst. Das werden wir euch natürlich auch nicht vorenthalten. Nur gebt uns noch ein wenig Zeit dazu, bis Teil 3 erscheint...