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Im vorigen Teil der fangplatz-Serie "Das perfekte Vorfach" habe ich euch eine CNC Hakenbox von Michael Schlögl vorgestellt. Dieser Teil spricht die Selbermacher unter den fangplatz-Mitgliedern an. Denn Martin Koch vom Team Milo erklärt euch ausführlich in Bild und Text, wie ihr eine Hakenbox nach euren persönlichen Vorstellungen bauen könnt. Ich wünsche euch viel Spaß dabei...
In diesem Bericht möchte ich allen eine Anregung geben, wie man sich gut und relativ kostengünstig eine Hakenbox aus Holz bauen kann. Gerade in den kalten Wintermonaten, wo das Warten auf die kommende Saison schon an den Nerven zehrt, nutze ich die Zeit um alles optimal vorzubereiten. Diese Box bietet Platz für über 400 (!!!) Haken und kostet ca. 25 Euro. An Materialien benötigt ihr nicht viel und man bekommt alles im Baumarkt:
- 2 Sperrholzplatten 29,5cm x 42cm (so gibt es sie fertig zu kaufen)
- 2 kleine Metallscharniere
- 1 oder besser 2 Schließklappen aus Metall
- 3 Holzleisten 30mm x 10mm, jew. 1m lang (Fichte oder Kiefer)
- 3 Vierkantleisten 14mm x 14mm (Fichte oder Kiefer)
- 1 Packung Stahlnägel mit abgerundetem Kopf (1,4x25mm)
- wasserfesten Holzleim
- kleine Dose witterungsbeständigen Lack
Auch die benötigten Werkzeuge hat man meistens in seiner Werkstatt:
- Hammer
- Bohrmaschine mit Holzbohrern
- Schraubzwingen oder Leimklemmen
- Schraubendreher (Kreuz und Schlitz) oder Akkubohrer
- Holzsäge (Handsäge oder Kappsäge)
- Winkel, Maßband oder Zollstock und einen Stift
- Pinsel oder Lackierpistole
- Schmirgelpapier
Wenn ihr alles gekauft habt, kann es losgehen:
Zunächst schneidet ihr die Holzleisten (30x10) zu. Diese werden auf den Rand der Sperrholzplatten verleimt und dienen später dazu, die benötigten Nägel aufzunehmen.
Wie auf dem Bild zu sehen, müsst ihr darauf achten, dass die Leisten passgenau sind. Dazu übertragt ihr das Maß auf die Leiste, markiert euch mit Hilfe des Winkels den Schnittpunkt und sägt so Seite für Seite. Am einfachsten ist es hierbei, wenn man die gesägte Leiste sofort aufklebt und mit Leimklemmen oder Schraubzwingen arretiert. Nachdem alle 4 Leisten aufgeklebt und fest sind (nach ca. 10 Minuten), werden die Vierkantleisten verarbeitet. Diese sägt man wieder passgenau auf den Rand zu und klebt sie auf. Hierbei solltet ihr darauf achten, dass ihr eine Überlappung zu den zuvor aufgebrachten Leisten erreicht. Wenn ihr alle 4 Seiten fertig habt, sollte es so aussehen:
Der Pfeil zeigt auf die zuerst angebrachten Leisten. Die darüber geleimten Vierkantleisten überlappen dabei den entstandenen Ansatzpunkt in den Ecken.
Dasselbe macht ihr nun mit der anderen Sperrholzplatte. Wenn ihr beide fertig habt, könnt ihr sie mit etwas Schmirgelpapier schleifen und die Kanten etwas abrunden. Damit habt ihr den schwierigsten Teil schon geschafft. Nun kommen wir zum Einsetzen der Nägel. Hierzu nehmt ihr zunächst eine der fertig gestellten Seitenteile und markiert euch alle 1,5cm auf zwei gegenüberliegenden Leisten den Punkt, in dem anschließend der Nagel eingesetzt wird. Von der Vierkantleiste halte ich ca. 1cm Abstand. So hat man es später nicht zu schwer an die Haken zu gelangen. Danach sollte man die Löcher mit einem feinen Bohrer etwas vorbohren, da es sonst passieren kann, dass die Leiste reißt. Hierbei achtet bitte darauf, dass ihr die Sperrholzplatte nicht durchbohrt! Danach werden die Nägel vorsichtig in die Leiste eingeschlagen (s. Bild links).
Wenn ihr zwei verschiedene Vorfachlängen in eurer Box unterbringen wollt, müsst ihr jetzt darauf achten, nicht wieder die gleichen Seiten mit Nägeln zu versehen wie bei dem bereits fertig gestellten Seitenteil. So erreicht ihr, dass Vorfächer in einer Länge von ca. 38cm und ca. 22cm Platz darin finden.
Anschließend setzt ihr die beiden Teile mit den Innenseiten aufeinander und bringt an einer Seite zwei Scharniere an. Auf der gegenüberliegenden Seite verwendet ihr ein oder zwei Schnappverschlüsse. Sind diese angebracht, habt ihr eure Hakenbox fertig. Jetzt solltet ihr sie noch mit einem witterungsbeständigen Lack Streichen oder Lackieren. Sicherlich gibt es noch viele Ausbaustufen, welche jedoch mit Mehrkosten verbunden sind, z.B. die Benutzung von VA-Stiften anstelle der Nägel etc. pp. Einige nützliche Kleinigkeiten habe ich jedoch an die Box angebracht, z.B. Eckwinkel aus Metall und einen Metallgriff.
Eine weitere kostengünstige Variante ist das Überziehen der Nägel mit herkömmlichem Silikonschlauch. Dieser schützt euer Vorfach beim Aufbringen und Abziehen!
Egal wie und in welcher Ausstattung ihr die Box nun baut werdet ihr sehen, dass diese sehr stabil ist und euch hoffentlich lange am Wasser begleiten wird. Ich wünsche euch allzeit viel Fisch und Petri Heil,
Martin Koch
Damit haben wir jetzt alles zusammen, um unsere "perfekten Vorfächer" zu lagern. Aber um ein perfektes Vorfach für die passende Situation zu bekommen, brauchen wir natürlich genau den richtigen Haken mit der richtigen Vorfachschnur. Der Markt ist voll von Hakenformen nd Hakentypen. In unserem nächsten Teil werden wir euch erklären, welche Hakentypen zu welchen Fischen oder welchen Ködern passen und was man bei der Vorfachschnur beachten muss. Auch hier dürft ihr wieder gespannt sein. ;-)