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Die etwas reiferen Match-Spezies kennen den ZOOMER von Drennan sicher noch. Er fehlte vor Jahren in keiner Angelkiepe. Dann verschwand er einfach vom Markt und geriet langsam in Vergessenheit. Claus Müller nahm die Idee wieder auf und entwickelte mit Tackle Max eine neue Waggler-Familie dieser Art. Mehr über die Waggler-Serie, die beste Montage, Wurftechniken und wo ihr die Waggler erhaltet, lest ihr in diesem fangplatz-Bericht.
Äußerlich sehen die Waggler aus wie alle anderen Varianten. Allerdings haben sie einen 'guten Kern' mit einer minimalen Vorbebleiung. Dadurch fliegen sie wie kleine Dartpfeile durch die Luft, wodurch sehr weite Würfe bei einer hohen Zielgenauigkeit erreicht werden können. Außerdem verhält sich der Waggler auch im Wasser sehr gut. Die Waggler sehen so aus, als ob man sie unten, wie viele andere Tubertini-Posen, aufschrauben und zusätzliche Gewichte anbringen kann (s. Abbildung rechts). Der Anblick trägt aber gewaltig, da diese Serie unten fest verklebt ist.
Zwei Varianten dieses Waggler-Typs 'FTM1 Serie Pro Claus Möller' sind erhältlich. Beide sind in den Tragkräften 4-, 5-, 6- und 8 Gramm zu erwerben.
Diese Form wird hauptsächlich dann benutzt, wenn die unteren Bleie die Drift über den Gewässerboden verzögern sollen. Das ist beim Brassenangeln als auch beim Fischen auf dicke Rotaugen der Fall.
Man kann ihn aber ebenso verwenden, wenn es angebracht ist, mit dicken Ködern zu fischen wie z.B.Würmern, mehreren Castern oder Maden und Kombiködern.
Die dünne rote Antenne ist an der Verdickung des Sarkandastiels gelb abgesetzt. Beim Angeln wird der Waggler so ausgebleit, dass die rote Antenne komplett aus dem Wasser ragt. Durch die Farbmarkierungen kann selbst ein Anheben des Köders mit dem Aufstieg des gelben Kiels deutlich als Hebebiss erkannt werden.
Dieser Wagglertyp ist hervorragend zum Angeln mit feinsten Haken und Ködern wie z.B. Mückenlarven, einzelnen Pinkies oder Miniwürmern geeignet. Durch seinen Aufbau reagiert er selbst bei den feinsten Bissen.
Jeder, der sich an die Matchrute gewagt hat, weiß, dass es doch einiges an Übung bedarf, um die sehr feinen Posenmontagen verwicklungsfrei über eine weite Distanz an seine Futterstelle zu werfen. Eine wichtige Schlüsselstellung nimmt hier die richtige Montage ein.
Damit ihr gleich bei dieser Angelmethode auf die richtige Fährte kommt, erklärt euch Claus Möller ganz genau, wie ihr es am besten anstellt:
Erste wichtige Grundregel ist, dass die Pose OHNE eine Laufmontagenhilfe auf die Hauptschnur (Stärke 0,14 -0,18 mm, z.B. Navi Blue von Tubertini) gefädelt werden muss. Nur so kommen ihre top-Eigenschaften optimal zur Geltung. Als Tiefenstopper wird ein selbstgebundener Stopperknoten (s. fangplatz-Knotensammlung) aus 0,18 mm Schnur verwendet. Zwischen Stopperknoten und Pose kann eine Stopperperle eingesetzt werden. Sie verhindert, dass die Pose über den Stopperknoten gleitet. Unterhalb der Pose folgt die Bebleiung:
Der Waggler liegt bei einer Tragkraft von 6 Gr auf einem ca. 4,5 Gr. schwerem Chevrotinesblei, wie es beim Drachkovitch System verwendet wird, auf. Zum Haken hin folgen dann 3 bis 4 Spaltbleie der Grösse Nr.3 und vor dem Matchwirbel Nr.20 (am besten mit zwei Tönnchenkörpern von SENSAS) ein einzelnes Schrot der Größe Nr.6-10. Wie ihr den Wirbel an die Schnur bindet, erfahrt ihr ebenfalls in der fangplatz-Knotensmmlung.
Ganz wichtig ist der richtiger Abstand zwischen den Bebleiungen: Ich empfehlen euch, diese Regeln ganz genau einzuhalten, sonst habt ihr mehr Ärger mit der Monatge als Spaß beim Angeln. Ich spreche da aus leidiger Erfahrung, denn bei meinen ersten Versuchen entwirrte ich mehr Perücken als das ich angeln konnte.
Um die Abstände optimal einstellen zu können, nehmt zunächst den Wirbel zwischen euren Daumen und Zeigefinger der linken Hand und hebt die Montage so weit hoch, bis der Haken und die 3-4 Spaltbleie frei in der Luft hängen. Jetzt darf der Haken die 3-4 Spaltbleie nicht berühren können (s. die Montagenabbildung). Ist das der Fall, dann hebt ihr die 3-4 Spaltbeie mit der linken Hand soweit an, dass sowohl der Haken, als auch das Chevrotinesblei in der Luft schweben. Auch hier darf wieder der Haken nicht das schwere Blei erreichen (s. Montagenabbildung). Die besten Vorfachlängen sind für diese Montage 26 bis 30 cm.
Oft wird die Wurfbewegung ein wenig vernachlässigt, sie ist aber gerade beim Matchangeln mit feinem Gerät ganz wichtig, um verwicklungsfrei möglichst weit zu werfen.
Stellt euch einfach das Ziffernblatt einer Kirchturmuhr neben euch vor. Ihr schaut dabei in Richtung 9 Uhr (s. Abbildung).
Die Pose sollte sich vor dem Wurf ungefähr in die Mitte der Rute (Länge ca. 3,90 m) befinden. Zum Wurfbeginn bewegt ihr die Rute über euren Kopf auf ca. 2 Uhr, um sie dann bis 11 Uhr über euren Kopf Richtung Wasser zu beschleunigen. Bei 11 Uhr brecht ihr die Bewegung der Rute ab und lasst die Schnur los, so dass die Montage Richtung Wasser fliegen kann. Die Pose muss am Ende ihrer Flugbahn mit gestreckter Bebleiung im Wasser eintaucht. Das könnt ihr ein wenig erzwingen, wenn ihr den Flug kurz vor dem Aufprall auf das Wasser kurz abstoppt, indem ihr euren Finger auf die Spule haltet. Ihr müsst aber unbedingt darauf achten, dass die Matchrute während des gesamten Fluges der Pose in der 11 Uhr Stellung beibehalten wird, ansonsten erreicht ihr keine optimale Flugbahn.
So, wenn ihr jetzt alles sauber angewandt habt, steht einer intensivem Angelsession nichts mehr im Weg.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Ausprobieren.
Euer Claus Möller
Ein interessanter Artikel zum Werfen:
Tipps: Richtig gezielt auswerfen
Und noch ein schönes Video auf Facebook:
https://fb.watch/aW6exPlC-H/
Ein paar Zeilen zu Claus Möller.
Claus Möller gehört zum harten Kern der deutschen top-Angler, die in Angel-Teams organisiert, immer bestrebt sind neue Angeltechniken für die Angler zu entwickeln.
Seit 1980 ist Claus aktiv beim modernen Friedfischangeln, wo er schon zahlreiche nationale und internationale Titel erangeln konnte. Im Jahr 2004 war er z.B. erfolgreichster Einzelangler beim Anglertreff, bei dem Deutschlands beste Angler wie z.B. auch Ex-Europameister Michael Schlögl mitgefischt haben.
Die Stippabteilung von Fishing Tackle Max hat ein Alternativmodell mit dicker Antenne und Varianten im aktuellen Programm. Der FTM66. Ihr findet ihn in diesem Online-Shop:
https://shop.matchanglershop.de/Posen/Waggler-und-Zoomer/FTM66-Zoomer-Waggler-Guenter-Horler-3-16-Gramm::2837.html
Ein feiner Waggler mit dünner Antenne, die man aber auch wechseln kann.
https://shop.matchanglershop.de/Posen/Waggler-und-Zoomer/FTM66-Zoomer-Waggler-Guenter-Horler-3-16-Gramm::2837.html
Generell habe ich festgestellt, dass man auch die vorgebleiten Waggler so, wie oben beschrieben, fischen kann. Dann ist halt weniger Blei auf der Schnur an der Pose. Generell ist für mich der alte Zoomer Waggler von FTM bei Tiefen ab 4 m die erste Wahl.
In England ist der Crystal Waggler von Drennan in allen Größen in vorgebleiter oder unvorgebleiter Form fester Bestandteil der Posensammlung. Den gibt es mittlerweile auch mit Wechselantennen, also auch mit dünnen Antennen. Um den kommt man natürlich auch nicht herum. ;)
https://www.anglingdirect.de/drennan-kristall-waggler