Vor 4 Jahren betrat ich das erste Mal nach 20-jähriger Abstinenz einen Forellensee. Alles was ich da erblickte, hatte wenig mit dem zu tun, was ich unter Angeln verstand.
Da saßen phlegmatische Gestalten auf Klappstühlen. Sie waren mit preiswerten Ruten der Marke "Besenstiel" ausgerüstet und ihre 0,30 mm dicke Angelleinen schlängelten sich in von der Spule schon seit Jahren eingestanzten Schlaufen auf der Wasseroberfläche zu riesigen Wasserkugeln.
Zwischen diese Bojen schwammen Forellen-Schwärme herum und lachten sich unter der Wasseroberfläche förmlich über das Geschehen am Ufer kaputt. Vereinzelt sprang dann ein Exemplar an der Oberfläche, worauf zwei Drittel der anwesenden Angler schnell ihr Gerät einholten, um es dann mit einem riesigen Platsch an der Sprungstelle des Fisches wieder zu versenken. Das Ergebnis war klar: Der auf sich aufmerksam gemacht habende Forellenschwarm suchte schnell das Weite.
Natürlich herrschte Unzufriedenheit unter den Anglern über den See, den Betreiber und nicht zuletzt natürlich über den Tagesbesatz. Schnell kam mir in den Gesprächen am See der Spruch in den Kopf "Wenn der Bauer nicht schwimmen kann, liegt es an der Badehose".
In diesem Kapitel erfahrt ihr, was das Tremarella-Angeln erfolgreicher macht als jede andere Technik auf Forellen in Angelseen. Denn das richtige Gerät muss auch richtig eingesetzt werden.
Die ersten Zeilen dieses Kapitels erklären, was Tremarella-Angeln nicht ist! Wer es sich lieber beim Forellenangeln genüsslich auf seinem Stühlchen bequem machen möchte, für den ist jetzt eigentlich die Lesestunde vorbei. Weil von nun an nur noch sehr aktiv gefischt wird! Wir werden laufend die Wasseroberfläche nach Fischen observieren und uns dabei immer wieder fragen ob wir den richtigen Köder in der richtigen Tiefe und mit der passenden Montage präsentieren. Natürlich werden wir beobachten, was die anderen Angler am See erleben. Haben sie Fehlbisse, mit welchen Ködern fangen sie oder wer ist mit seiner Präsentation eher auf dem Holzweg.
Zugegeben, das hat nicht so richtig viel mit Entspannung zu tun. Aber Tremarella ist nun mal ständige Bewegung, Beobachtung und Aktivität. Es ist auch eine kurzweilige Angeltechnik, bei der nach einer Stunde auch mal ein Päuschen mit einem kleinen Smalltalk mit Kollegen eingelegt wird. Viele Seebetreiber stellen hierfür auch eine kleine eine Gastronomie zur Verfügung. Nutzt sie!
Danach geht es dann wieder ran an den Fisch, wobei Angler die Plätze dann auch mal untereinander tauschen.
Stürzen wir uns also gemeinsam hinein in die Zitterwelt der Forellenangler und schnappen ganz nebenbei ein wenig Lebensart "italienischer Bauart" auf. Auf zum nächsten Teil, der erklärt, welches Gerät ihr benötigt.