Nach der Auswahl an der Barweiler Mühle ging es von nun an darum, die 10 letzten Gladiatoren fit für Italien zu machen. Das bedeutete: Alles, was bisher am Forellensee erlernt wurde, musste über Bord geworfen werden (inklusive vielen Materials)…
Die Forellenteig-Knete konnte ebenfalls vergessen werden. Stattdessen wurde das Fischen mit den ausschließlich erlaubten Bienenmaden trainiert.
Hier kam dann der nächste Partner mit ins Boot: Die Fischzucht Meisel unterstützte uns mit allen Kräften, dass wir den Besatz in einem der Seen der Barweiler Mühle so besetzt bekamen, wie wir es für Italien benötigten…
Spätestens bei diesem Termin zeichnete sich es schon langsam ab, wer bei dem Forellen-WM-Projekt emsig mit schusterte und wer es eher ruhig bis passiv angehen ließ.
Besonders Benni Schmitz und Lars Lindemann zeigten ihren Ehrgeiz und übernahmen jetzt von Zeit zur Zeit das Orga-Zepter. Sie organisierten auch Zeit- und Kontakt-Pläne für alle Teilnehmer, so dass es genügend Möglichkeiten der Zusammenkunft und des Meinungsaustausches geben konnte. Das war wahrlich nicht einfach, kamen die Mannschaftsmitglieder mit München, Köln und dem Sauerland aus den unterschiedlichsten Regionen Deutschlands. Aber es klappte alles recht gut, auch dank der neuen Kommunikationstechniken und des Internets.
Lektion Nr. 1 war dann an der Barweiler Mühle: Wie befestige ich möglichst schnell die Bienenmade am Haken, dass sie später im Wasser das macht, was wir möchten – sich ordentlich drehen. Wir hatten viel Literatur dazu gewälzt und dabei festgestellt, dass wir in Deutschland den letzten »Hüchel« an Bienenmaden bekommen, wenn wir das mit den riesigen Prachtkerlen aus Italien verglichen. Zwar mögen sich die kleineren Mädelchen etwas länger in der Dose halten, ihre anglerische Qualität liegt aber weit abgeschlagen hinter den Möglichkeiten der großen italienischen Exemplare. Das erklären wir euch aber ein anderes Mal.
Nach einer Eingewöhnungszeit von 3 Stunden hatten sich eigentlich alle Seminar-Teilnehmer in die neue Technik reingefuchst. Jedem wurde klar: »So geht es viel besser und man ist viel erfolgreicher bei höherer Flexibilität«.
Flexibilität war ein wichtiger Faktor! Ein Angeldurchgang würde in Italien 30 Minuten dauern. Wer da lange herumbastelt oder seine Wasserkugel still auf einer Stelle platziert, bis sich ein Fischlein an den darunter baumelnden Haken verirrte, konnte eigentlich gleich zuhause bleiben. In der Zeit haben die Spezies schon 3 – 4 Fische gelandet.
Bei unseren Tests wurde auch schon sichtbar, wer bei dieser neuen Angelei die Nase etwas weiter vorne hatte. Lars Lindemann und Claus Feindt zum Beispiel, hatten sich richtig gut in die Sache rein gearbeitet. Hier merkte man sicher auch die Erfahrungen an der Kopf- und der Feeder-Rute, die Lars in den letzten Jahren in internationalen Veranstaltungen gesammelt hatte. Gleich nach ihnen folgten Michael Kall und Benni Schmitz. Die anderen Teilnehmer taten sich doch noch etwas schwer mit den neuen Techniken. Der eine oder andere griff sogar auf Altbewährtes zurück. Es blieb aber nur bei Versuchen, weil die vorderen auch nach Platzwechsel immer wieder mehr erbeuten konnten als die »deutschen Klassiker«.
Mit diesen Erkenntnissen gingen wir dann wieder auseinander. Es war absolut noch nichts entschieden, wobei sich Tendenzen doch abzeichneten, die der Trainer Thomas Krein von der Barweiler-Mühle akribisch notierte…
Als Nächstes sollte ein Trainingslager in Italien folgen, was unsere nächsten neuen Partner dem Team ermöglichten. Dank Fishing Tackle Max, dem Exklusiv-Großhändler der italienischen Super-Marke (vergleichbar mit D.A.M oder Cormoran in Deutschland), konnten unsere National-Jungs ein exklusives Trainingslager mit den besten italienischen Forellenanglern aus Italien genießen. Das ist sicher ein Erlebnis der Extraklasse, wovon fast alle italienische Forellenangler nur träumen. Davon berichten wir euch im nächsten Artikel…
Soweit unsere Vorbereitungen in Deutschland. fangplatz.de zog aber noch einen Joker: Ein Spezial-Trainingslager in Italien.