Fangplatz.de: Einfach erfolgreich angeln.

Alan Scotthorne gab auf der ANSPO kleinen Einblick in sein Angelreportoir.

Wie fischt eigentlich ein Weltmeister bei einer Weltmeisterschaft genau?
Diese Frage beantwortete Alan Scotthorne seinen Zuhörern bei seinem Vortag auf dem Anspo Stand von Shimano. Dabei
erklärte er detailliert, wie seine Angelmontage bei der WM in Belgien 2004 (Willebröck) aussah.

Ein Slider für alle Fälle.

Slider sind die langen stabförmigen Posen, die teilweise auch einen Bauch am Ende haben. Sie gibt es in den unterschiedlichsten Formen und Gewichten, je nachdem für welchen Zweck sie eingesetzt werden sollen.
Die Briten sind richtige Experten auf dem Gebiet und setzen sie in den unterschiedlichsten Situationen sehr gerne ein.
Ein solcher Slider an einer Matchrute war auch Allan Scotthornes erste Wahl bei der WM in Belgien.

Mehr zu Wagglern erfährst du hier:
Ein super Waggler neu aufgelegt - der Zoomer
Bleischrot: Grundregeln zur Bebleiung von Wagglern

Die Match-Rute mit variabler Länge.

Seine bevorzugte Rute ist eine Shimano Match AX Multi. Die Steckrute kann durch ein kleines Zwischenstück in der Länge variiert werden. So ermöglicht sie es Allan, die Anzahl der zu transportierenden
Match-Ruten drastisch zu reduzieren. Denn diese Rute kann in zwei Längen gefischt werden, je nach den Gewässervorgaben. Für uns "Otto-Normal-Angler" bedeutet das auch, dass wir uns die Antares Match AX Multi kaufen können und dabei gleich mehrere Ruten in einem erhalten. Einfach ein Zwischenstück einschieben und schon ist die Rute verlängert.

Rute und Schur.

Bei Allan kommt eine Shimano GT-RA 4000 Rolle zum Einsatz. fangplatz-Mitglieder kennen sie ja schon vom fangplatz-Angeln. Denn dort konntet ihr sie ja als Preis gewinnen. Auf der Rolle war 0.18er EXAGE-Schnur gewickelt. Allen bevorzugt die Schnurstärken 0,18 oder 0,20 mm. Je nach der Größe der vorkommenden Fische.

Eine Montage ohne Verwicklungen.

Bei der Montage versucht er generell so wenig wie nur möglich zu verwenden. Jedes zusätzliche Einzelteil ist ein "Störfaktor" bei der Köderpräsentation, versicherte er glaubhaft.
Wenn es etwas windig, wie in Belgien ist, greift er auf einen Slider mit bauchartigen Körper am unteren Ende zurück. Damit auch der Slider optimal auf der Hauptschnur läuft, wird er auf einen Wirbel, der mit einem Silikonschlauch verbunden ist, gezogen. Allen verwendet keine Stopperperlen, stattdessen kneift er lieber die Öse des "Posenwirbels" soweit zusammen, dass dieser nicht über den Stopperknoten gleitet. Der Stopperknoten ist für viele eine bekannte Sache. Allen bindet ihn immer aus 0,18er Schnur selbst (s. Abbildung). Hierbei ist wichtig, dass die Enden des Knotens sehr lang bleiben (max. 5 cm). Nur so gleitet die Schnur mit Stopperknoten optimal durch die sehr kleinen Rutenringe der Match-Ruten. Desweiteren sollte der Stopperknoten erst nach dem exakten Ausloten richtig fest gezogen werden. Beim Festziehen bitte niemals vergessen, den losen Knoten vorher anzufeuchten, denn durch das Festziehen entsteht eine enorme Wärme, die die Schnüre beschädigen könnte.
Unterhalb der Pose werden dann die Bleischrote montiert. Sie sind rund, aus besonders weichem Material und können daher auch per Hand wieder gelöst werden. Hiezu haben sie kleine Kerben an ihren Schlitzen. Drückt man mit dem Fingernagel hinein öffnen sie sich problemlos. Ganz wichtig ist, dass die Bleischrote wirklich ganz dicht aneinander liegen. Sonst gibt es beim Auswerfen garantiert Verwicklungen! Die Pose wird mit dem Bleischrot so austrahiert, dass sie nur noch mit der äußersten Spitze aus dem Wasser schaut. Hier heißt es, je mehr die Pose aus dem Wasser steht, desto mehr Wiederstand spürt der Fisch beim Biss und das wollen wir ja nicht.
Ein kleiner Tönnchenwirbel weiter unten im gebührenden Abstand von den Bleischroten bildet dann das Ende der Hauptschnur. Die Größe des Wirbels kann sich auch wieder von Situation zu Situation ändern (strömungsbedingt). Zwischen der Hauptbebleiung und dem Wirbel können wahlweise noch kliene Bleischrote angebracht werden. Sie zeigen dann exakter Hebebisse an. Zum Schluß folgt dann noch das Vorfach mit Haken. Beim Haken könnt ihr auch ruhig erst mal ganz fein anfangen. Denn die ganze Angelart ist ja für die feine Fischerei ausgelegt.

Vor dem Angeln kommt das Loten.

Ganz wichtig und häufig auch von den älteren Anglern vernachlässigt, ist das Loten. Bevor es an das Füttern und Angeln geht, sollte der Angelplatz genau auf seine Tiefe untersucht werden. Dieses macht Allen ganz ohne Lotblei. Er schiebt die Hauptbebleiung vor den Vorfachwirbel und verschiebt den Stopper so weit Richtung Rolle, bis der Abstand zwischen Stopper und Vorfachhaken garantiert größer ist als die Gewässertiefe. Das erkennt er daran, dass die Pose auf dem Wasser schwimmt, wenn man ausgeworfen hat. Dann tastet er sich solange durch Verschieben des Stopperknotens Richtung Pose an die Wassertiefe heran, bis die Pose gerade optimal steht, die Hauptbebleiung sich also genau am Gewässergrund befindet. Um sich die genaue Angelentfernung zu merken gibt es zwei Tricks:
1. Hat man ausgeworfen, klippt man die Schnur in den Spulenklipp der Rolle. Wenn man sich jetzt noch einen festen Punkt am gegenüber liegenden Gewässerufer merkt, kann nichts schief gehen. Allerdings muss man schnelle Finger haben, wenn mal ein Dicker anbeißt. Und dann muss man nach dem Drill auch wieder die richtige Entfernung finden. Hier hilft dann die Methode 2 weiter:
2. Wenn man ausgeworfen hat, markiert man sich die Schnur an der Spule mit einem wasserlöslichen Markierungsstift. So ist man immer auf der sicheren Seite. Diese Stifte gibt es von allen Angelfirmen zu kaufen. Man sollte auch wirklich diese nehmen. Normale Eddings können einem die Schnur zersetzen. ;-)

Erfahre mehr über Lotleie: Gut gelotet: welches Lotblei für welchen Zweck?

Das Werfen will gelernt sein.

Das hört sich alles so einfach an, wenn Allan davon spricht, dass man einen Punkt am anderen Gewässerufer anpeilen soll auf den man wirft. Auch hier gibt es eine Technik, die einem dabei hilft, den Wurf möglichst Zielgenau zu platzieren. Ganz wichtig ist, dass man zum Wurf nicht in einem großen Bogen, wie bei einer Peitsch ausholt. Der beste Ansatz ist, den Köder beim Ausholen mit der Rute so zu führen, dass er senkrecht über euren Kopf von vorne kommend hinter euch durchschwingt. Hat er hinter euch seinen max. Auspendelpunkt erreicht, setzt ihr den Wurf an. Eigentlich ganz einfach oder?! Na ja, da heißt es dann: Übung macht den Meister... ;-)

Mehr erfärst du hier: Tipps: Richtig gezielt auswerfen

Impressionen

Filme zum Thema

Einen Angeltag mit Alan Scotthorne

Welcher Match-Angler oder Stipper träumt nicht davon, einen Angeltag mit dem mehrfachen Team- und Einzel-Weltmeister Sir Alan Scotthorne zu verbringen und dann noch die Möglichkeit zu haben, ihn dabei auf die Finger zu schauen? Das, was man nicht beobachtete, erklärte er einem sogar und Michael Schumm hat es sogar auf Deutsch übersetzt. Fangplatz.de hat daraus einen sehr anschaulichen Praxisfilm gemacht, der heute genauso aktuell wie damals ist. Wer nach dem Schauen immer noch keine Lust zum Pole-Fischen hat. Sorry, dem ist nicht zu helfen.

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