Information: Es gibt einen aktuelleren Artikel über die Treena aus dem Jahr 2018:
Kopfruten-Angeln an der Treene: Alte Liebe rostet nicht.
Nachdem wir uns ja schon in Ostfriesland ein wenig für euch umgesehen haben, sind wir dieses Mal nach Schleswig-Holstein, genauer nach Nordfriesland, gereist. Unser Ziel war die Treene bei Friedrichstadt. Sie ist ja schon lange in unserer Gewässersammlung, jetzt wollten wir es mal wissen, ob sie wirklich so gut ist, wie ihr Ruf...
Doch bevor wir losangeln konnten, benötigten wir Köder und Erlaubnisscheine. In Friedrichstadt konnten wir alles im Angelgeschäft von Jörg Owens bekommen. Da www.fangplatz.de mittlerweile auch dort bekannt ist, gab es viele wertvolle Tipps gleich mit dazu.
Wir haben die Treene-Strecke zwischen der "Eisenbahnbrücke" und der "NATO-Brücke" bei Schwabstedt genauer unter die Lupe genommen. In großen Kurven schlängelt sie sich hier ruhig fließend durch die Landschaft. Teile der Strecke sind dicht mit Schilf bewachsen, so dass man nicht überall problemlos an das Wasser gelangt. Auf den Uferwiesen grasen außerdem oft Kühe, an denen man furchtlos vorbei gehen kann. Aber wo fangplatz ist, da ist auch ein Angelplatz und hoffentlich auch Fische! :-)
Da die Treene für seine Weißfisch- und Brassenbestände bekannt ist, war auch für uns klar, womit gefischt wurde. Ich habe wieder meine Shimano BeastMaster-Kopfrute ausgepackt und es mit 13 Metern auf die Brassen abgesehen. Wir waren mit Maden, Caster und Würmern ausgestattet. Bei uns waren Caster und Maden am erfolgreichsten. Wir begannen unsere Session morgens bei strahlendem Sonnenschein. Zu Beginn konnten wir getrost mit einer 0,8 Gramm-Pose mit einer Bleikette fischen. Doch davon sollte man sich nicht trügen lassen. Denn die Treene wird flussabwärts in Friedrichstadt aufgestaut. Werden hier die Schleusen geöffnet, dann sind schnell 3 Gr.-Posen nötig!
Nachdem die Futterstelle mit etwas groberen Futter angelegt war (Rezept siehe unsere Infobox), stellten sich auch schon die ersten Rotaugen und Güstern ein. Sie waren bis zu 30 cm groß. Dann kam die oben erwähnte Strömung. Aber Plan B stand ja in Form eines zweiten Shimano-Kits mit einer 3 Gramm Montage gewehr bei Fuß. Mit der Strömung verschwand dann auch zunächst der Fisch. Dann aber nach 20 Minuten hatte ich wieder ein zaghaftes Zupfen. Schon der erste Ruck des Fisches nach dem Anhieb verriet, dass sich der erste Brassen eingefunden hatte. Ihm sollten noch einige folgen. Es kam so, wie es von den Einheimischen vorausgesagt war: Sobald in Friedrichstadt die Schleusen geöffnet werden, kommen die Brassen. Einen Schleusenplan gibt es übrigens nicht. Man muss sich überraschen lassen. Nach 3 Stunden beendeten wir unseren ersten Treenetag. Das Ergebnis konnte sich mit 22 Rotaugen, 13 Güstern und 28 Brassen durchaus sehen lassen.
Aber wir hatten noch mehr vor: Deshalb kamen wir am nächsten Tag am Nachmittag wieder zur Treene. Wir gingen nun an ein anderes Teilstück (Am Sportplatz). Dieses Mal wollten wir wissen, was die Fische in den Abendstunden so anstellten. Wir arbeiteten wieder mit der selben Taktik: 0,8 Gr an der Kette und 3 Gramm mit Punktbebleiung. Auch dieses Mal starteten wir genauso mit schönen Rotaugen und Güstern. An diesem Tag blieben die Schleusen in Friedrichstadt geschlossen. Das hieß für mich, dass ich bei 0,8 Gr. blieb. Was dann eine Stunde vor der Dämmerung passierte, war unglaublich. Schöne Brassen tummelten sich auf meinem Futterplatz. Eine schöner als die andere. Zwei bekam ich erst gar nicht zu Gesicht. Nach dem zaghaften Biss zogen sie gleich Richtung Treene-Mitte und nahmen mein Vorfach gleich mit. Eventuell hatte ich auch Bekanntschaft mit einem der Treene-Karpfen gemacht.
Die Treene hat aber nicht nur für Friedfischfreunde viel zu bieten. Auch die Raubfischangler kommen hier auf ihre Kosten. Die Hechte sind immer hungrig und das in allen Größen. Vereinzelt werden schöne Zander und Aale gefangen. Ein Angelausflug hierhin lohnt sich allemal.
Wer auch andere Angelreviere in Nordfriesland erkunden möchte, für den steht direkt in der Nachbarschaft die Eider mit dem berühmten Knie bei Süderstapel bereit. Ein Eldorado für Feeder- und Zanderexperten. 30 km entfernt von Friedrichstadt fand 2004 übrigens die Champions Trophy 2004 am Gieselaukanal (siehe News) statt. Auch hier gibt es Fische satt!!!
Allerdings gilt für diese Gewässer dasselbe wie für viele Angelgewässer: Wenn man alleine fischt, sind die Fische in Fresslaune. Fischt man in einer Veranstaltung, dann wird es ganz schwierig. Das haben selbst schon Spitzenfischer und Weltmeister wie Bob Nudd erfahren müssen. Aber die Landschaft gleicht vieles wieder aus...
Zur Übernachtung:
Nordfriesland ist ein absolutes Urlaubsland. Es gibt unzählige Privatunterkünfte mit Frühstück. Vor allem in der Nebensaison sind sie zu einem sehr attraktiven Preis zu bekommen. Man muss in kein teures Hotel gehen.