Rotaugen sind hungrig und treten in Schwärmen auf. Also bereitet den Futterplatz zu Beginn des Angelns entsprechend vor. Grundfutter ist die erste Wahl. 10-12 große Ballen, vermengt mit Hanf, toten Madenund Castern. Das Signal für die Rotflossen „Dinnertime!“. Die Futtermischung sollte aktiv sein. Dafür sorgen gemahlener Hanf und andere Sämereien. Es gibt dann am Grund laufend Partikel frei, die auf- und mit der Strömung wegtreiben. Achtet aber darauf, dass das Futter klebrig und fest genug ist, dass die Ballen auch kompakt den Grund erreichen und sich dort langsam auflösen. Übrigens: So stellt ihr Caster her und so tötet ihr Maden.
Maden und Caster sind Hauptköder auf Rotaugen. Hanf ist aber in Deutschland ein unterschätzter Rotaugenmagnet. In England geht nichts ohne! Deshalb gehören ganze gequollene Hanfkörner ins Grundfutter und beim Angeln solltet ihr jede Drift 12 bis 20 Körner mit dem Katapult oberhalb von eurer Posendrift katapultieren.
Zugegeben, Hanf als Hakenköder ist nicht einfach. Trotzdem solltet ihr es ca. nach 1 Stunde Angelzeit für 5 Minuten probieren. Beißt nichts, wechselt wieder zu Maden oder Caster und probiert es nach 30 Minuten erneut. Vergesst das Hanfschießen mit dem Katapult auch beim Maden/Caster-Angeln aber nie!
Beim Rotaugenangeln entscheiden 20 cm zwischen Erfolg und Misserfolg. Hier ist ausprobieren angesagt. Der Köder muss erst schnell in die tieferen und ruhigeren Wasserschichten. Dort sollte er sich dann natürlich verhalten. Dazu kommen unter die Hauptbebleiung einige kleine Bleie (No8 oder No10), die auch bei Verhaltensänderungen verschoben werden sollten (!!!). Sie sorgen für ein natürliches, langsames Absinken des Köders oder beim Festhalten auch ein Abheben des Köders vom Grund. Bei leichten Posen, genügt eine kleine Bleikette auf dem letzten Meter oberhalb des Hakens. Mehr über Schrotbleie erfahrt ihr in diesem Artikel.
Gerade im Sommer mögen Rotaugen die Strömung mit sauerstoffreicheren Wasser. Fischt daher an der Strömungskante oder in der Hauptströmung. Fischt ihr zu nah am Ufer, was gerade mit der Kopfrute (Pole) schnell passieren kann, könnt ihr an den Rotaugen vorbei fischen. Zur Not müsst ihr von der Pole auf Waggler oder die Bologneserute (mehr dazu auf „Mit der Bolorute in Aktion“) umsteigen.
Maden, Caster und Hanf lassen sich am besten an dünndrahtigen Haken befestigen ohne auszulaufen. An leichten Haken verhalten sie sich im Wasser an dünnen monofilen, weichen Schnüren am natürlichsten. Tubertini Serie 2 in den Größen 13-20 sind gute Größen und mit Vorfachstärken von 0,12 bis 0,08 mm könnt ihr wenig falsch machen. Mehr über Vorfächer und wie ihr selbst bindet, lest ihr in dieser Vorfach-Serie.
Beißen die Rotaugen aggressiv, was im Sommer gut passieren kann, sind die Caster am Haken schnell zerdrückt oder ganz ab. Hier lohnt sich dann der Wechsel auf Wurmköpfe von kleinen Würmern. Sie haben ein ähnliches Aussehen, sind aber wesentlich widerstandsfähiger. Ihr könnt mit einem Wurmkopf mehrere Rotaugen überlisten.