Ich war mit am Duisburger Hafen, wo mir Thomas Pruchnowski und Jörg Iversen zeigten, wie man auch im Winter dicke Rotaugen fangen kann. Dabei kam so manche Überraschung zu Tage und ich habe viel gelernt. Lest selbst, eventuell ist für euch auch noch etwas Neues dabei...
Thomas Pruchnowski kann getrost als Angler von Kindesbeinen an bezeichnet werden. Seit seinem achten Lebensjahr dreht sich in seiner Freizeit so ziemlich alles ums Angeln. Er machte sein Hobby sogar zum Beruf und arbeitet heute bei Fishing Tackle Max im Außendienst.
Aber er ist auch weiter beim Angeln aktiv und erfolgreich. hier ein paar Daten zu seinem Angelleben:
Der Duisburger Hafen ist direkt an der A 40 zwischen dem Kreuz Kaiserberg und Venlo. Das Hafengebiet befindet sich ca. 2 km nach der Autobahn-Abfahrt und können nicht verfehlt werden. Wir angelten an der Strecke zwischen Schwanentor und Yachthafen-Brücke. Hier ist das Hafenbecken ca. 300 m lang, 45 m breit und je nach Wasserstand zwischen 5 und 8 m tief. Mit Beginn der kalten Jahreszeit ziehen die Rotaugenschwärme aus dem Rhein in den Hafen und bilden einen ausgezeichneten Fischbestand.
Nach erreichen der Angelstrecke, steigt man eine ca. 6m lange Treppe herunter und befindet sich auf einem knapp 50 cm breiten Absatz einer Spundwand die je nach Wasserstand bis zu 3.5 m über der Wasseroberfläche liegt.
Für einen Durchgang von 4 Std. benötigt man ca. 4-5 kg Trockenfutter, Thomas angelt heute 2 Std. und präpariert hierzu folgende Mischung der Fa. MONDIAL-F.
Mehr Futteranregungen findet ihr auf der Seite von Fishing Tackle Max.
Zuerst werden die drei Futtersorten und die beiden Pulver Lockstoffe gut miteinander vermengt. Nun gibt Thomas 100 ml Liquide Rotaugen in 1 Liter Wasser und rührt damit das Futter an bis es die richtige Konsistenz erreicht ist. Zum Schluss noch durch ein grobes Sieb und die Futtermischung ist fertig.
Das Gerät:
Thomas entscheidet sich für die KB 354 in 7m (dünner Blank dabei sehr kraftvoll)
Hauptschnur TATANKA von Tubertini 0.14
Vorfach DRAGON von Tubertini 0.12
Haken Serie 2 von Tubertini Gr.16
Pose Form spitzer Tropfen in 3 gr.
Thomas bevorzugt ein Torpillo das mit 2 Schroten oben und 6 bis 8 Schrote der Größe 6 bis 10 unten befestigt ist um jederzeit durch verschieben der Schrote auf das Beißverhalten der Fische reagieren zu können .Nun wird die exakte Tiefe ermittelt wobei das Vorfach 10 cm aufliegt . Zum Schluss wird die Tiefe in höhe der Pose am Blank markiert.
Das Angeln:
Nun wird ein Teil des Futters in ein zweites Gefäß gefällt mit ca. 250 gr. Caster und einer Hand voll Mais angereichert , abschließend gießt Thomas 25-50 ml Liquide Rotaugen drüber um die Bindung zu erhöhen und mit der Aromawolke die Fische von weiter weg herzulocken.
12.00 Uhr Angelbeginn:
Thomas wirft nun 4 Apfelsinen große Futterballen kurz vor die Pose und füttert 2-3 lockere Hände hinterher. Als Hakenköder dienen zwei Caster die entweder in der leichten Strömung nachschleifen oder verzögert werden. In regelmäßigen Abständen wird Hanf mit der Schleuder geschossen.
12.20 Uhr der erste Biss!
Ein kleines Rotauge von 70 gr. konnte den zwei Castern nicht wiederstehen und es folgt eine Serie von Fischen zwischen 100 bis 300 gr.
12.45 Uhr Thomas ändert die Taktik:
Nun wird dem Futter mehr Mais und Caster zugefügt , die Abstände zum Nachfüttern verkürzt und der Haken mit einem Maiskorn und einem Caster bestückt.
12.50 Uhr was ist den das?
Nach dem Abtauchen der Pose setzt T. den Anhieb doch der Wiederstand ist enorm. Das erste Rotauge jenseits der 500 gr. Marke hat den Köder genommen und pflügt über dem Grund, die Rute zeigt nun was sie kann und meistert jede Flucht perfekt. Ein Schwarm von großen Rotaugen steht jetzt direkt am Futterplatz und Fisch auf Fisch wird gelandet. Rotaugen bis zu einem Gewicht von 800 gr. bissen in folge da Thomas den Köder ständig variierte , von vier Castern bis zu zwei Maiskörnern.
14.00 Uhr:
Nach zwei Stunden beendet Thomas diese beeindruckende Vorstellung mit einem Fanggewicht von knapp 8 Kg.
Den Artikel verfasste
Jörg Iversen (Fishing Tackle Max)