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Ein Rhein-Fall: Feedern mit Michael Schlögl (Teil 2 von 2)

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Im 2. Teil über das Feedern am Rhein erfahrt ihr nun alles darüber, wie Michael seinen Angelplatz  einrichtet, den Futterplatz anlegt und schließlich auch, was wir gefangen haben ;-)
Eins vorweg: Wir kamen unter dem strahlend blauen Herbsthimmel doch schon gewaltig ins Schwitzen und es landeten viele tolle Rheinfische im Kescher.

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Die Platzvorbereitung

Bisher haben wir uns nur dem Angelgerät und unserem Futter gewidmet. Jetzt bauen wir unseren Angelplatz auf. Ganz wichtig ist ein ordentlicher Sitz mit einem Tisch an der Seite, auf dem wir alle wichtigen Geräte ablegen können (Michael hat z.B. in seiner Kollektion so einige Varianten dazu). Das sind in der Regel Köder, Futterkörbe und ein kleiner Beutel mit Futter. Mosella hat da eine kleine Sezial-Faltwanne, die wirklich ideal zum Feedern ist. Also hier haben die Angel-Blaumänner wieder kräftig mitgedacht. ;-)
Außerdem wird die Rute beim Feedern im Fluß aufrecht gestellt, so dass sie etwa im 45 Grad-Winkel zum Wasser steht. So hält man möglichst viel Wasser von der Schnur fern, da sonst der Strömungsdruck, der auf der Schnur lasten würde, zu stark wird und so die Bisse nicht mehr gut an der Spitze gesehen werden können.

Auch hierzu gibt es wieder unzählige Ablagemöglichkeiten und Michael Schlögl wäre nicht einer unserer besten Friedfischangler, wenn er nicht auch dafür eine raffinierte Lösung parat hätte, die ihr auf seine Internetseite besorgen könnt. Egal ob Eckige oder Runde Kiepenstangen, mit Michaels Befestigungssystem bekommt ihr den Rutenhalter immer an eure Kiepe. ;-)

Zum Ablegen der Rute kommt oben meistens eine breite Ablage zum Einsatz. So könnt ihr die Rute immer mal anheben und je nach Spitzenkrümmung etwas vor oder zurück verschieben. Das ist praktisch und im Fluß eigentlich unvermeidlich. Beim Aufbau der Rutenablage achtet bitte darauf, dass ihr beim Angeln nicht direkt in die Sonne schaut, sonst sind Augenschäden vorprogrammiert. ;-)

Den Rutengriff legt ihr am besten zwischen eure Beine auf den Kiepensitz. So habt ihr die Rute immer sofort beid er Hand wenn etwas passiert.

Wenn jetzt alles steht und wir bequem sitzen, kann an das eigentliche Angeln gedacht werden.

Vorbereitung des Angelplatzes

Michael kennt die Stelle schon und konnte mir einige wichtige Tipps auf den Weg zu meinen ersten Rheinfischen des Tages geben. Wenn man neu an den Platz kommt, geht es normalerweise erst mal darum den Angelplatz kennen zu lernen. Wir suchen eine Bahn für unseren Köder, die einigermaßen „sauber“ ist. Damit meine ich, auf der der Futterkorb ohne hängen zu bleiben abtreiben kann wenn wir ihn leicht anheben. Um so eine Bahn zu finden, müssen wir mehrfach auswerfen und es ausprobieren. Ganz interessant sind immer diverse Kanten oder kleine Vertiefungen. Auch Fische sind faul und sie wissen, dass an diesen Stellen oft mal Nahrung liegen oder hängen bleibt, die sie dann einfach nur aufsuchen müssen. Also schauen sie hier auch öfter mal vorbei. Außerdem bleibt unser eingeworfenes Futter hier ebenfalls länger und besser hängen. ;-)
Ist ein solche Strecke gefunden, dann muss sie „gespeichert“ werden. Aber wie macht man das mit Angelgeräten??

Das ist eigentlich ganz einfach. Zunächst merkt ihr euch beim Werfen schon mal einen festen Punkt am gegenüberliegenden Ufer. Auf den zielt ihr beim Auswerfen. Damit ihr immer die selbe Entfernung beim Auswerfen trefft, hilft euch der Schnurklipp an eurer Rollenspule. Ihr hängt die Schnur dort einfach ein. Damit ihr ein wenig Reserve habt, wenn ein dickerer Fisch anbeißt, solltet ihr ein paar Meter weiter auswerfen, die Schnur einklippen und sie dann 3-4 Umdrehungen eindrehen. ;-)

Beißt der dicke Fisch habt ihr jetzt 2-3 Bremsenumdrehungen Zeit, um die Schnur schnell aus dem Klipp zu lösen. Damit ihr nach solchen Situationen eure Wurfweite wieder findet, gibt es spezielle Stifte, mit denen ihr die Schnur markieren könnt. So findet ihr garantiert immer eure fischträchtigste Angelplätze wieder. Die Farbe könnt ihr nach dem Angeln wieder von der Schnur wischen.

So, die Wurfweite und Richtung ist jetzt gespeichert! Michael hat noch einen kleinen besonderen Tipp für euch: Klippt die Schnur nicht direkt in den Klipp, sondern legt eine Schlaufe aus dicken power gum quer über die Spule und klippt diese ein. Wenn ihr jetzt die Schnur schnell lösen müsst, weil ein dicker Fisch angebissen hat, könnt ihr das mit dem Daumen ganz fix tun. ;-). Ferner wird die Schnur durch das Abpuffern nicht so schnell beschädigt

Beim Auswerfen solltet ihr euch immer bewusst sein, dass der Flug durch die eingeklippte Schnur schnell und abrupt gestoppt wird, wenn die eingestellte Entfernung erreicht ist. Daher werft immer recht locker aus und bewegt die Rute wieder nach hinten währende sich der Köder in der Flugbahn befindet. Haltet sie dabei locker in der Hand. Ist beim Auswerfen so viel Schnur von der Spule abgelaufen, dass der Klipp erreicht wird, zieht das Gewicht des ausgeworfenene Futterkorbes eure Rute nach vorne und der Wurf wird gestoppt. Jetzt lasst ihr die Montage auf de Grund sinken, dreht die oben angesprochenen 3 Umdrehungen ein und der Fisch kann kommen.

Das Füttern

Normalerweise findet ja fast jede Friedfischangel-Session mit einer richtigen Fütterung an. Beim Feedern erledigt man das durch einen Futterkorb. Manche nehmen für die Fütterung einen etwas größeren Korb. Man füllt ihn einfach mit Futter, wirft ihn aus. wartet 30 Sekunden und ruckt 1-2 mal kräftig an der Rute bevor man alles wieder einholt und das Spiel beginnt von vorn. Bei Michael gibt es heute den „dicken Madenburger“. Nach ca. 10-12 Würfen ist der Futterplatz punktgenau angelegt. Nun kann das Angeln beginnen.

Das Angeln

Wir haben eigentlich alles perfekt aufgebaut, Zuschauer sind auch schon dazu gekommen und ich habe natürlich eine Menge schöne Bilder geschossen. ;-)

Jetzt brauchen wir nur noch die Fische. Aber zunächst ist erst mal Beißflaute. Wenn sich 2-3 Minuten nichts an der Rute tut, hebt Michael sie einfach etwas an und legt sie wieder ab. So treibt der Köder ein kleines Stück abwärts. Das macht er 3-4 mal, dann holt er ein und wirft wieder mit frischem Futter aus. Endlich ruckt es in Michaels Rutenspitze und dann steht sie plötzlich ganz gerade. „Das ist ein typischer Elfmeter ohne Torwart!“ erklärt Micha mir. Der Fisch hat den Köder genommen und aufgehoben. Eigentlich ein totsicherer Fisch... Nun ja, auch hoch bezahlte Fußballstars treffen manchmal das Tor vom Elfmeterpunkt nicht. Der Biss wurde verschlagen. Aber wir fangen ja gerade mal an...

Ich bin sehr gespannt. Michael hatte sich meine Bilder von meinem Barbentanz angesehen und meinte, die fangen wir heute hier auch. Das wäre natürlich klasse.

Während ich noch so darüber grübelte, plätscherte es bei Michael schon. Ein recht kapitales Rotauge konnte Michaels Maden nicht widerstehen. Ich positionierte jetzt meine Kamera besser, da der Fisch doch langsam einlief. Und da, die erste Barbe. Wow, was für ein Exemplar!!!! Ganze 12 – NEIN - 14 cm!!! „Micha, ich bin begeistert! Solche Exemplare habe ich in der Weser noch nie gefangen! Bei uns sind sie alle nur 40 cm und größer!“. Michaels verkrampftes Grinsen zeigte mir, das ihn dieser Hohn jetzt doch etwas weh tat. Aber wie oben schon gesagt, war das ganze Angeln unter dem Motto Spassfaktor zu sehen.

Von nun an ging es Schlag auf Schlag. Schöne Rotaugen, Brassen und super Barben. Mal hatte er 2-3 drei hintereinander gelandet und ab und an erwischte ich auch mal einen. Die Fische hatten sich auf dem Futterplatz eingefunden und wir kamen beide richtig ins Schwitzen. Knallblauer Himmel, eine optimale Wasserhöhe, mittlerweile einige Zuschauer und beißlustige Fische. Was möchte man als Angler eigentlich mehr?!

Am Ende des Tages war ich überzeugt. Das Mosella-Futter hat gestochen – das Experiment ist also geglückt. Die Feedermontage war sehr zuverlässig. Keine Verwicklung oder andere Probleme und mit dem Feedern hat alles besser geklappt als ich es mir je vorgestellt hatte.

Rundherum ein gelungener Angeltag. Ich kann jedem eigentlich nur empfehlen mit dem Feederangeln zu beginnen, wenn er sich zum ersten mal an einen Fluß mit der Gerte wagt. Sobald die Montage aufgebaut ist, stellt sich schnell der Erfolg ein und man erlebt tolle Stunden.

Michael und ich werden sicher noch mal den einen oder anderen Futterkorb gemeinsam zu Wasser befördern. Doch jetzt wünschen wir beide euch viel Spaß beim Nachbauen der Montage und beim Angeln.

Video: Tipps zum Feedern von Michael Schlögl

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