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Das Boloangeln fristete bis vor wenigen Jahren eher ein Nischendasein. Die Angeltechnik steckte die Masse der Angler immer gerne in die Ecke der Spezialtechniken der ganz speziellen Stippangler. Eigentlich etwas unverständlich, angeln die Italiener in ihren Flüssen mit den langen, beringten Ruten und den schweren Posen schon seit Jahren enorm erfolgreich auf Barben, Brassen, Karpfen, aber auch auf Salmoniden. Wer schier unerreichbare Angelstellen erfolgreich in der Strömung befischen möchte, kommt an dieser Angeltechnik eigentlich nicht vorbei.
Das zeigte sich in den letzten Jahren auch immer mehr beim Shimano-Cup am Silokanal. Waren im Herbst die Kopfstangen in der Überhand, so stellt sich für viele Angelstellen die Bolo-Rute als unausweichlich heraus. Denn am Rand patroullieren die Hechte und Barsche, die auf Brutsuche sind. Das macht die Fische auf den dort angelegten Futterplätzen unruhig. Hinzu kommt das klare Wasser, verbunden mit Sonnenschein. Die langen Kopfruten werfen Schatten auf die Wasseroberfläche, die ebenfalls eine gewisse Scheuchwirkung auslösen. Jetzt ist derjenige gut beraten, der die „Lange mit den Ringen“ zur Hand hat.
Genau für diese Angeltechnik haben wir euch ein nahezu perfektes Doppel aus Shimano-Produkten zusammengestellt. Es besticht, wie alles von Simano, durch eine enorme Performance in allen Bereichen.
Beim Boloangeln wird die Rute über den kompletten Angelzeitraum in der Hand gehalten. Denn der Köder möchte sauber geführt werden. Daher ist jedes Gramm, was wir bei den langen Ruten und Rollen sparen können, ein echter Mehrgewinn im Angelkomfort. Beim ersten Anheben fallen 100 Gr. Unterschied nicht ins Gewicht. Wer aber schon mal bei einem Bierkrug-Stemmen mitgemacht hat, der weiß, wie schwer ein 100 Gramm schwerer Bierkrug nach einigen Minuten werden kann. Und die Boloangel setzt ihr über Stunden ein...
Das Modell verbindet hervorragend eine enorme Sensibilität in der Spitze mit einer tollen Grund-Steifigkeit im gesamten Blank. Kurz: Das Ding steht! Die verarbeitete Biofibre garantiert wieder das starke Rückgrat unter extremen Drillbelastungen. Wenn man denkt „Jetzt müsste das Ding aber ans Limit kommen“ packt sie erst richtig aus! Dieses Verhalten ist sicher auch der speziellen Kohlefaser-Herstellung für den Blank geschuldet.
Da man bei Bologneseangeln die Rute fast immer in der Hand hält, spielt hier das Rutengewicht, sowie der Umfang des Handteils eine große Rolle. Die Super Ultegra ist bei knapp 7 m Länge mit 300 g ein mit 10 weit vom Blank absteheden Ringen bestücktes Leichtgewicht. Das Griffstück ist dabei selbst für kleine Hände angenehm dünn. Somit ist Rute ist ganz sicher auch etwas für die weiblichen Stromangler!
Die technischen Daten der Super Ultegra TE 5 700 GT:
Länge: 685 cm
Gewicht: 300 g
Transportlänge: 143 cm (sie wird in einem hochwertigen und verstärkten Transport-Futteral ausgeliefert)
Ringe: 10 auf 7 Teilen
Angegebenes Wurfgewicht: 4-20 g
Preis: ca. 300 EUR
Bei diesem Modell sollte jeder hellhörig werden, der Fan der weißen Stradic-Rollen von Shimano ist. Damit sprechen wir praktisch jeden Spitzen-Stippangler in Deutschland an. Denn das Modell fischen sie fast alle.
Doch mit der schwarz-roten Stradic CI4 hat Shimano ein neues Modell in den Markt eingeführt, das schon von seinen technischen Daten her wie für das Match- und Bologneseangeln gemacht ist. Denn es wird eine Rolle mit hoher Übersetzung, einem guten Getriebe und einem geringen Gewicht gesucht. Gerade die letzten beiden Punkte waren immer haarig bei diesen Rollen. Eine gute Übersetzung setzt unter laufender Belastung auch ein enorm starkes Getriebe voraus. Das wiederum schlägt negativ auf dem Gewichtskonto zu Buche. Die weiße Stradic FB war da für alle der beste Kompromiss. Die Erfahrungswerte zeigten die extreme Material-Haltbarkeit.
Jetzt kommt aber die Stradic CI4! Sie hat das selbe Getriebe wie sein weißer Namensvetter, wobei Shimano noch ein RA-SA Kugellager oben drauf gepackt hat (es sind jetzt 6 und keine 5, wie beim weißen Kollegen). Trotzdem wird das 4000er Modell dieser Serie um ganze 60-90 Gramm leichter als sein Kontrahent. Da die Stradic CI4 in der 4000er-Größe ebenfalls mit einer Übersetzung von 5,8:1 aufläuft, muss man sich auch hier nicht mit weniger als beim „weißen Engel“ zufrieden geben.
Alleine das Argument der fast 100 g (je nach verwendeter Schnur) Gewichtsersparnis in der Hand reicht für das Boloangeln aus, auf das Modell zu setzen.
Allerdings hat die Rolle auch einen Haken: Sie wird ohne Ersatzspule ausgeliefert. Für ambitionierte Angler eigentlich ein Unding. Daher sollte jeder gleich beim Rollen-Kauf eine Ersatzspule mit bestellen. Denn sonst hat man irgendwie etwas wie einen Wagen ohne Ersatzrad...
Die technischen Daten der Stradic CI4:
Übersetzung: 5,8:1
Gewicht: 264 g
Schnurfassung: 0,30 / 180m
Kugellager: 6x SA-RB + 1 Walzenlager
Max. Bremskraft: 9 kg
Preis: ca. 200 EUR
Bei Kauf einer Rolle gibt es in vielen Ladengeschäften kostenlos zusätzlich 150 m 0,25er Ultegra-Schnur.
Jede Angeltechnik stellt eigene Ansprüche an die Schnur. Beim Bolo- und Matchangeln ist vor allem eine geringe Dehnungsfähigkeit von Vorteil, da man auf weitere Distanzen fischt und so der Anhieb besser bis zum Haken durchdringt. Darüber hinaus sollte eine hohe Abriebsfestigkeit gegeben sein.
Diese Eigenschaften erfüllt die Technium Bolo & Match Schnur. Hinzu kommen eine für jeden Durchmesser ordentliche Tragkraft und eine hohe Beständigkeit gegen UV-Strahlen, denen die Schnur gerade an Sonnentagen immer sehr stark ausgesetzt ist. Mit der burgunder-roten Färbung passt sie zudem hervorragend zum Rollendesign der Stradic CI4. Zum Bolo-Angeln verwenden wir 0,16er Schnur mit einer Tragkraft von 3 kg.