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Das perfekte Vorfach - Aufbewahrung

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Im letzten Teil ging es darum das Vorfach zu binden. Jetzt haben wir es fertig vor uns liegen und müssen es möglichst schonend aufbewahren. Was heißt aber schonend, was gibt es für Aufbewahrungsmöglichkeiten und wie machen es die Experten?
Fragen über Fragen für die dieser Teil unserer Serie einige Antworten liefern möchte...

Wie ihr sie am besten in die Box aufwickelt, zeigt euch das untere Bild.

Nachdem wir das für uns optimale Vorfach gebunden haben, müssen wir es nun ordentlich verstauen. Dabei muss unsere Aufbewahrungsmöglichkeit am besten mehrere Eigenschaften haben:

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  • Sie sollte lichtundurchlässig sein, damit keine Sonnenstrahlen/UV-Strahlen an einem strahlenden Sommertag am Gewässer die Schnüre beschädigen.
  • Sie sollte möglichst luftdicht sein, denn Feuchtigkeit setzt ebenfalls unseren Haken und Schnüren auf Dauer zu.
  • Sie sollte keine scharfen Kanten an den Wickelvorrichtungen haben, denn die beschädigen unsere meist dünnen Vorfachschnüre.
  • Man sollte möglichst verschiedene Vorfachlängen parallel aufbewahren können, wobei dann eine übersichtliche Organisation und Beschriftung ein absolutes Muss sind.

Nicht jeder der oben aufgezählten Punkte ist gleich relevant. Und sicher kann man den einen oder anderen sogar etwas vernachlässigen. Aber die Serie heißt ja auch "Das perfekte Vorfach"....
Fangen wir zunächst mit einfachen Aufbewahrungs-Lösungen an, mit denen wir zwar Zugeständnisse gegenüber den oben aufgeführten Punkten machen, aber sie bieten durchaus eine Alternative.

Viele Angelfirmen bieten die sogenannten Vorfachmäppchen an. Dabei handelt es sich um kleine Etuis, die mit Aufwickelvorrichtungen und einer Einhakmöglichkeit (aus Kunststoff oder Kork) für den Haken ausgestattet sind. Man kann sie aufklappen und seine Vorfächer darin lagern. Klettverschlüsse sorgen dafür, dass sich die Etuis nicht so schnell selbständig öffnen. Aber sie haben auch ihre Tücken: Oft sind die Kunststoff-Wickelvorrichtungen etwas scharfkantig, so dass sie die aufgewickelten Schnüre beschädigen können. Hier muss also vorher kontrolliert und eventuell etwas nachgearbeitet werden. Desweiteren ist es für größere Hände eine ganz schöne Friemelei, wenn man ein neues Vorfach benötigt. Die meisten Etuis bestehen übrigens aus einem Papp-Kern, der mit einer Kunststoff-Hülle überzogen ist. Ist das Etuis schon etwas länger in der Nutzung und bricht der Kunststoff (auch durch die UV-Strahlung der Sonne), kann Wasser zum Pappkern durchdringen. Zwangsläufig ist die Stabilität des Etuis dahin und wir brauchen Ersatz. Außerdem sind sie weder luft- noch wasserdicht.

Alternativ hierzu hat sich der Kiepenhersteller Rive einige Lösungen zu der Vorfach-Aufbewahrung einfallen lassen, die natürlich maßgeschneidert in seine Produktpalette passen. Sie sind ebenfalls aus Kunsstoff. Man kann auf buten Plastigstegen Stäbchen in vorgefertigte Löcher stecken und dann die selbstgebundenen Vorfächer aufwickeln. Die Stege passen haargenau in den unterschiedlichsten Varianten in eine Kiepenlade. Da klappert und wackelt dann nichts mehr. Ein weiterer Vorteil dieser Aufbewahrungsvariante ist, dass jeder einzelne Steg aus der Lade genommen werden kann. Sicher eine pfiffige Erfindung, die für jeden Rive-Box-Inhaber einen Blick wert sein sollte. Die Rive-Vorfachstege könnt ihr bei Andreas Risse bestellen.

Als Maß aller Dinge hat sich in der jüngeren Vergangenheit eine Holzbox von Michael Schlögl bei den Profis durchgesetzt. Sei es Bob Nudd (4-facher Einzelweltmeister), Alan Scotthorne (Einzel-Weltmeister 2003), Michael Schlögl (u.A. Broncemedaillen-Gewinner bei der Club-WM 2005) oder Tamas Walter (Weltmeister 2004). Sie alle haben eins gemeinsam. Ihre Vorfachaufbewahrung.
Die begehrte Box wird aus einem geleimten Holzstück gefräst und somit passen die beiden Klappen der Box perfekt aufeinander (CNC ist das Zauberwort für die Herstellung). Damit aber nicht genug, denn eine Dichtung, die in eine eigens eingefräste Vertiefung eingesetzt ist, sorgt dafür, dass der Inhalt wirklich luftdicht im dunkeln auf seinen Einsatz warten kann ohne Schaden zu nehmen. Natürlich muss die Box am Wasser möglichst immer geschlossen gehalten werden, sonst bringt alle Vorbeugung nichts.
Beide Klappen der Box sind im Innern mit kleinen Stiften versehen. Sie wurden so geschickt angebracht, dass man die unterschiedlichsten Vorfachlängen auf ihnen aufwickeln kann (s. unten). Die Stifte, um die die Schnüre gewickelt werden, sind zusätzlich mit Gummi-Schläuchen versehen, so dass die Vorfachschnüre weich gelagert sind. Hier ist übrigens beim Ersteinsatz ein wenig Vorsicht geboten! Denn die Gummis liegen lose bei der Lieferung bei und müssen von euch per Hand geschnitten und aufgesteckt werden. Am besten geht es, wenn ihr erst das Gummi auf den Stift steckt und es dann mit einer Trapezklinge bündig am oberen Rand des Stiftes abschneidet. Ihr könnt auch einen Millimeter überstehen lassen. Nur schneidet es nicht zu kurz ab!!! Sonst bleibt euer Vorfach immer in einem Schlitz hängen und das kann nerven. ;-)
Die Klappeninnenseiten können mit einem abwaschbaren Folienstift beschriftet werden, so dass man immer genau weiß, welcher Haken und welche Vorfachstärke sich noch in der Box befinden. Die Profis haben ihre Standard-Haken und kleben sich daher schon ihre Beschriftungen fest in die Box. Pro Stift bekommt man locker 10-12 Vorfächer gewickelt, so dass die Box wirklich mehr als genug Aufbewahrungsraum zur Verfügung stellt.
 

Für jede Fischart das richtige Vorfach:
Wie oben schon erwähnt, wurden die unterschiedlichen Vorfachlängen bei der Box ebenfalls bedacht. Doch was ist die richtige Vorfachlänge für die Zielfischart oder montage? Wen sonst kann man besser dazu befragen als Michael Schlögl! Hier unsere Empfehlung:

Vorfachlänge Angelmethode auf:
7 cm Angeln auf Ukkies
15 cm Fischen auf Rotaugen bis zu 15 cm Länge und Güstern
22 cm Für Kettenbebleiungen auf Rotaugen, Brassen und Güstern (der gängige Standard)
37 cm Für Kompaktbebleiungen an Montagen bis 15 Gr. Posentragkraft.

Kuriose Vorfach-Aufbewahrung:
Neben diesen "gängigen" Aufbewahrungsmethoden gibt es aber auch kuriose Lösungen. Für die Liebhaber der Aktenordner hat Jo Blaich (Spitzenangler aus Österreich mit mehreren WM-Medaillien) eine interessante Variante entwickelt. Er bewahrt seine gebundenen Vorfächer tatsächlich in einem Aktenordner auf!
Hierzu hat er sich Pappe sauber in dinA4-Größe zurecht geschnitten. Auf die obere Pappkante hat er Pinnwand-Nadeln aufgesteckt, die die Schlaufen der Vorfächer aufnehmen. Die Haken hängt er an der unteren Pappkante ein. Die Pappseiten steckt er dann säuberlich in Klarsichtfolien (zwei Pappen pro Folie), die er wiederum in den Leitz-Ordner abheftet. Natürlich ist jede Pappseite penibel nummeriert und beschriftet, so dass er schnell das passende Vorfach für die aktuelle Situation zur Hand hat.
Sicher auch eine Möglichkeit, seine Vorfächer aufzubewahren und ein Aktenordner-Wurm fühlt sich zudem am Angelplatz wie zuhause. :-)

Soweit unser kleinen Rundblick zu der Hakenaufbewahrung. Für alle Bastler unter den Anglern, stellt euch Martin Koch vom Team Milo seine Bauanleitung für eine ebenfalls sehr feine Holz-Vorfachbox vor. Ich habe es selbst ausprobiert und war sehr begeistert!
Wer Zeit sowie handwerkliches Geschick hat und etwas Individuelles haben möchte, der sollte auf diesen Artikel gespannt sein. Er wird in den nächsten Tagen auf fangplatz.de erscheinen.

Zum Artikel "Das perfekte Vorfach: Hakenbox-Bau".

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