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Eine WM aus der Pole-Position betrachtet (Teil 1)

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Im Motorsport ist die Pole-Position das Maß aller Dinge und daher ist sie sehr schwer zu erreichen. Leichter war es für uns in diesem Jahr bei der Club-WM der Friedfischangler in der Slowakei. Denn hier hatte uns das Mosella-Team eingeladen, um mit ihnen ganz nahe bei so einem Event dabei zu sein und live mitzuerleben, wie sich eines der professionellsten Angelteams in Deutschland auf so eine Veranstaltung vorbereitet. Wir haben so viel beobachtet wie wir konnten und möchten euch das WM-Feeling ein wenig mehr aus der Sicht der Teilnehmer vorstellen. So seht ihr ein wenig genauer, was es heißt, bei einer WM als Aktiver dabei zu sein…

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Mosella WM Slowakei Teil 1
Mosella WM Slowakei Teil 1
Mosella WM Slowakei Teil 2
Mosella WM Slowakei Teil 2

Der Weg zu einer WM

Immer wieder wird uns diese Frage gestellt: Wie kann ich auch mal bei einer WM mitangeln?

Das ist nicht so einfach wie die Teilnahme an einem Vereinskönigsangeln. Man muss nämlich mehrfach unter Beweis stellen, dass man wirklich zu den besten Friedfischanglern in Deutschland gehört. Erst auf Kreisebene, dann auf Landesebene, um dann bei einem deutschen Anglertreff sein Können zu zeigen. Nach welchen Kriterien jeder Unterverband seine Angler auswählt ist unterschiedlich. Da hilft euch eine Anfrage in eurem Kreis weiter. Sicher ist nur, dass der Weg zur WM hart und steinig ist.

Ganz wichtig ist aber, dass ihr im DAV (Deutscher Anglerverband e.V.) organisiert seid. Denn nur er unterstützt das deutsche Friedfischangeln so, wie es dieser hohen Kunst zusteht. Denn von den Top-Anglern dieser Angeldisziplin entstehen von Jahr zu Jahr die neuen Innovationen mit denen wir dann am Wasser erfolgreich unterwegs sind. Der VDSF hält sich zu diesem Thema eher charmant zurück.

Die Vorbereitung ist die nötige Basis!

Wir kennen es eigentlich schon von unseren eigenen Angeltripps. Der beste Angelsee kann nicht ohne eine ordentliche Vorbereitung erfolgreich befischt werden. Dasselbe gilt noch mehr für eine Angel-WM. Daher müssen im Vorfeld unendlich viele Informationen eingeholt werden.

Die wichtigsten Fragen sind:

• Wie ist das Gewässer beschaffen?
• Welche Fischarten können erwartet werden?
• Wie sieht es mit Übernachtungen und der Sicherheit aus?
• Welches Futter und wie viel Futter muss eingeplant werden?
• Welche Köder werden wann fängig sein?
• Wie viele Fahrzeuge und Betreuer benötigt man an der Strecke?

Natürlich muss man auch organisieren, wer sich um was kümmert, denn die obere Liste kann noch deutlich länger werden. Um es kurz zu machen: Nicht nur der Weg, so eine Angel-WM  als Angler zu erreichen ist extrem intensiv und kostspielig, sondern auch die Teilnahme selbst.

Unsere WM-Situation

Wie man es vom Mosella-Team aus den letzten Jahren schon gewohnt war, hatten sie im Vorfeld schon fleißig Informationsarbeit geleistet. Das Gewässer war schon bei der Ankunft so bekannt, als ob man seit Wochen dort fischen würde, und auch die Unterkunft hatte einen Standard, den man in einem ehemaligen Ostblock-Land erst mal finden muss. Hier zahlten sich die wochenlangen Recherchen und nicht zuletzt die guten Beziehungen aus.
Die Angelstrecke lag in der Nähe von Madunice an einem kanalisierten Teilstück des Flüsschens Vah.
Die Strömung in dem Kanal wurde durch ein Wasserkraftwerk reguliert, so dass auch hierzu die Informationen vorliegen mussten. Wann konnte im Training von den gleichen Bedingungen ausgegangen werden, wie sie während der Angeldurchgänge herrschen würden? Diese Frage war nicht unwichtig, entschied sie doch zwischen Posentragkräften von 40+ Gramm oder 15+ Gramm auf 13m Angeldistanz. Hierauf musste in den ersten Tagen zunächst einmal geschaut werden. Als das dann beantwortet war, ging es an die ersten Trainingsdurchgänge, in denen man sich direkt mit den Fischen beschäftigt.

Das Training endet meist im Schaulaufen

Für diese Tage gilt es, flotte Beobachter mit flinken Füßen und gutem Personenverstand zu haben. Wenn sie dann noch ein ganz klein wenig frech sind – umso besser! Wolfgang Lorenz kam z.B. am 3. Trainingstag mit einem Kaffeebecher Restfutter der Engländer an, was er von deren etwas unordentlich verlassenen Mischplatz aus dem Gras gesammelt hat. Es ist an diesen Tagen wirklich alles erlaubt, denn nicht selten wird genau hier der erste Angeldurchgang gewonnen, denn wer hier am schnellsten das Meiste heraus bekommt, hat am offiziellen 1. WM-Tag meist auch in der Summe die Nase vorn!

So konnte ich bei den Serben schon am 3. Trainingstag beobachten, dass verdächtig viele Angler lustig locker ihre Köder badeten, während zwei Team-Angler hoch konzentriert an der Stange klebten. Ähnlich sah es bei meinen britischen Freunden aus. Es war nicht so auffallend wie bei den Serben, aber auch hier wurde am 3. Tag nur noch die Schauangel ausgepackt. Je mehr Zuschauer im Rücken zugegen waren, desto weniger wurde konstruktiv geangelt sondern nur zur Schau gestellt.
Andere Nationen packten auch gerne die Schneider-Rute aus, obwohl fast jeder wusste, dass das nur die absolute Notlösung sein kann, die immer funktionieren wird.

Dieses Theater-Spiel muss man erst mal durchschauen und wenn man dann noch viele Teilnehmer fragt, kann auf die immer »eindeutigen« Antworten gespannt sein. Hier eine Auswahl meiner gesammelten Antworten vom letzten Trainingstag:

Glauko Tubertini (Italien) auf die Frage wie es denn läuft: »Oh, ein schwieriges Gewässer, wir sind uns noch nicht sicher, wie das wird…«

Jan van Schendel (Niederlande): »Sehr schwierig. Jeden Tag ist es anders… Sehr sehr schwierig…« (zwinkert mir mit dem Auge zu)

Mark Downes: »Wir sind uns nicht sicher, wie es morgen wird. Ganz schwierig…«

Natürlich waren sich alle sicher, wie sie am nächsten Tag zu Werke gehen würden, natürlich hatten sie ihre Hausaufgaben gemacht. Nur verraten wollten sie nichts!
Und ehrlich gesagt, hätte mir irgendeiner dieser Personen zu diesem Zeitpunkt einen »Tipp« gegeben… Sorry Leute, dass hätte ich keinem geglaubt! So ist halt internationales Match-Angeln… Glaube nur dir selbst und deinem Team und ignoriere den Rest!

Hier geht's weiter zu Teil 2…

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