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So werden aus Maden gute Caster. zum Angeln

Aus Maden gute Caster zu machen, ist doch ganz einfach! Das ist häufig der erste Kommentar, den man zu hören bekommt, wenn man als ambitionierter Stipp-Einsteiger einen Experten auf das Thema anspricht. Generell ist das auch richtig, aber man muss einige Dinge beachten, sonst hat man schneller Fliegen in seiner Dose als einem lieb ist. Fangplatz erklärt, wie das nicht passiert...

Alle Maden werden früher oder später zu einer Madenpuppe (sog. Caster). Allerdings sind nicht alle Puppen-Stadien für das Angeln geeignet. Daher entscheidet bei der Caster-Herstellung das Timing!
Außerdem ist es ganz wichtig, dass alle Puppen in einer top Qualität sind. Nur ein kleiner "Stinker" (toter/gammliger Caster) kann den Fischen schon den Appetit verderben.

Achtung beim Madenkauf! Der richtige Einkauf.

 Schon der Einkauf entscheidet über den Erfolg! Achtet also darauf, dass ihr nur Maden in top Qualität kauft und dass sie ausschließlich aus einer Madengeneration stammen. Hat der Händler ältere mit jüngeren Maden gemischt, erfahrt ihr euer Madenwunder, denn ein Teil verpuppt sich dann rasend schnell, während sich beim anderen Teil gar nichts rührt.
Wer wissen möchte, wie die Köder zu eurem Händler kommen, der sollte mal in diesen fangplatz-Bericht schauen.

Die Vorbereitung der Maden

Nachdem die Maden gekauft sind, lasst ihr sie durch ein feines Sieb laufen (z.B. von Mondial-F, Colmic oder FAPS, Maschendurchmesser 0,4 cm). Hierbei trennt sich die Spreu vom Weizen. Alles was nach einer gewissen Zeit auf dem Sieb liegen bleibt, könnt ihr getrost weg werfen. Diese Maden sind nicht mehr aktiv genug und werden sicher bald sterben. Sie beeinträchtigen nur die Qualität eures Casterbestandes.
Die durchgelaufenen Maden werden jetzt im Eimer (z.B. 17 Liter-Eimer) mit feinen Sägespänen vermengt und mit einem Wasserbefeuchter (gibt es in jedem Gartenfachgeschäft) etwas angefeuchtet. Die Maden dürfen aber nicht im Wasser stehen! Die so angefeuchteten Maden saugen sich jetzt richtig mit dem Wasser voll und werden dick und fett. Wer möchte, kann dem Wasser noch ein wenig Aromastoffe hinzufügen (z.B. Mondial-F Super Maden Booster, Anleitung s. Mondial-Katalog Seite 23). Es gehen aber auch die guten alten Backaroma-Fläschchen von Dr. Oetker. Damit erhalten die Caster eine extra Duftnote. Noch ein Tipp: Die Gefäßwände des Eimers sollten trocken bleiben oder nach dem besprühen abgetrocknet werden, sonst gehen euch die Maden eventuell auf Wanderschaft. ;-)
Jetzt sind alle nötigen Vorbereitungen erledigt und die Zeit muss ihr ihriges dazu tun damit ihr schöne Caster erhaltet. Stellt die Maden an einen gleichmäßig temperierten Ort (18-20 Grad, z.B. im Keller) und wartet einfach ab...

Die ersten Caster sind da!

Nach 1-2 Tagen bilden sich die ersten Caster. Nun müsst ihr schnell handeln!
Alle Maden und die Caster müssen wieder auf das Sieb. Lasst die Maden erneut durchlaufen, die Caster bleiben im Sieb liegen. Mit den Maden verfahrt ihr dann wieder wie oben beschrieben. Die Caster kommen in ein extra Gefäß. Dieses Vorgehen wird nun nahezu täglich wiederholt.

Selektion von guten und schlechten Castern.

Um heraus zu bekommen, ob die Maden das richtige Verpuppungsstadium haben, könnt ihr sie in ein Wassergefäß geben. Alle Puppen die unter gehen, sind gut für das Angeln. Die schwimmenden Puppen sind eher für die Vögeln als Zusatzmahlzeit, denn in Futterballen würden sie zum Grund sinken, um dass sie dann wieder an die Wasseroberfläche hoch steigen. Damit verteilen sie die Fische an eurer Futterstelle auf alle Tiefen. Wenn ihr die Schwimmer zum Füttern dennoch verwenden möchtet, müsst ihr alle zerdrücken. Aber die Gefahr der Anwesenheit von "Stinkern" steigt!

Das Aufhalten des Verpuppungsprozesses

Sind die richtigen Puppen aussortiert, muss der Verpuppungprozess aufgehalten werden. Denn nur frisch verpuppte Maden sind für das Angeln geeignet (s. auch Infokasten unten "Casterstadien"). Es gibt zwei Varianten:

  • Ab ins Wasser!
    Wenn ihr am nächsten Tag damit angeln gehen möchtet, könnt ihr sie einfach in einem mit Wasser gefülltem Gefäß aufbewahren. Der Verpuppungsprozess wird gestoppt. Allerdings sterben die Puppen unter Wasser nach einer kurzen Zeit ab und der Verwesungsprozess beginnt dann. Das mindert natürlich die Qualität der Caster erheblich. Daher ist diese Variante wirklich nur für Caster zu empfehlen, die sofort verwendet werden.
    Während des Angelns bewahren die Stipper ihre Köder-Caster übrigens auch immer im Wasser in ihrer Madendose auf. So sind sie sich immer sicher, dass wirklich nur gute Caster (also tauchende) an den Haken kommen.

  • Langzeitwirkung mit Vakuum:
    Wenn ihr die Caster über einen längeren Zeitraum richtig frisch und im optimalen Verpuppungsstadium halten möchtet, empfiehlt sich eine Vakuumverpackung. Hierzu fällt ihr die Caster in eine Tüte mit Zip-Verschluss, streicht die Luft heraus, verschließt sie dann und lagert sie kühl. Am bestein in einem Kühlschrank. Allerdings müssen die Caster alle 1-2 Tage kurz an die frische Luft, um dann wieder in den Vakuum-Schlaf versetzt zu werden. Hierzu öffnet ihr die Tüte wälzt die Caster in ihr ein wenig hin und her, um dann wieder die Luft heraus zu streichen und die Caster wieder verschlossen in den Kühlschrank zu legen. So bleiben die Caster bis zu 10 Tage frisch und im gewüüschten Puppenstadium. Eine Alternative zu den Zip-Tüten sind die sog. Vakuumschalen, die es im Fachhandel für Küchenbedarf gibt. Hier wird das Vakuum durch eine kleine Handpumpe erzeugt. ;-)

  • Caster in der Tiefkühltruhe:
    Sicher wird der eine oder andere denken, dass man die Caster ja auch in der Tiefkühltruhe frisch halten kann. Das ist aber nur bedingt möglich, da die Casterhülle durch das Einfrieren sehr weich wird, weshalb die Caster dann nicht mehr gut am Haken halten. Für Futter-Caster kann das eine Alternative sein. Allerdings gilt hier: Aufgetaute Caster werden sehr schnell schlecht! Daher ist diese Variante im Sommer mit äußerster Vorsicht zu genießen!

Fazit

Ihr seht, Caster zu machen ist im Grunde ganz einfach. Allerdings gibt es viele Fallstricke, die zu beachten sind und man muss sich mit den kleinen Tierchen sehr intensiv beschäftigen, um optimale Qualität zu erhalten. Nicht umsonst sagt man dem einen oder anderen stippbegeisterten Angler nach, dass er sich um seine Köder mehr kümmert als um seine Familie.
Aber die Mühe lohnt sich auf jeden Fall, denn richtig erstellte Caster sind als Köder und Futterzusatz unschlagbar!!!

Probiert es aus!
 

Die unterschiedlichen Puppenstadien der Maden:

Weißer Caster:
Hierbei handelt es sich um das erste Stadium bei der Verpuppung. Die Made bleibt weiß, bildet eine feste Haut und wird zunehmend runder. In diesem Stadium kann man gut mit dem Caster angeln. Er platzt nicht auf, wenn man ihn an den Haken befestigt und geht im Wasser unter.

Hellbrauner Caster:
Das ist der ideale Caster für das Angeln! Die weiß verpuppte Made beginnt sich langsam hellbraun zu färben. Diese Puppe ist im Wasser sehr leicht, weshalb sie dann auch ganz langsam zum Grund sinkt. Außerdem bildet die hellbraune Farbe oft einen guten Kontrast zu einer zusätzlichen weißen Made. Schon viele Fische konnten ihm nicht wiederstehen...

Brauner Caster:
Von dem hellbraunem Zustand färbt sich die Madenpuppe langsam immer dunkler. Hat sie dann eine braune Färbung, schwebt sie fast im Wasser. Diesen Caster lieben die Stipper um einen nahezu schwebenden Köder im Wasser anzubieten. Er ist besonders erfolgreich, wenn die Fische ganz sensibel beißen und sehr misstrauisch sind.
Allerdings ist er etwas schwer am Haken zu befestigen, da er schnell platzt. Hier ist dann ein besonders scharfer Haken an einem sehr dünnen Vorfach nötig!

Dunkelbrauner Caster:
Sind die Caster dunkelbraun oder schon schwarz gefärbt, dann kann man damit eigentlich nur noch die Vögel füttern. Zum Angeln sind sie nicht mehr geeignet, denn sie schwimmen auf der Wasseroberfläche. Auch als Futterzusatz sollte man sie nicht einsetzen. Sie gehen erst mit dem Futterball unter und steigen dann mit der Zeit wieder an die Wasseroberfläche. Wer sie dennoch nutzen möchte, kann sie zerdrückt mit ins Futter geben. Allerdings ist die Gefahr groß, dass auch viele "Stinker" unter ihnen sind.

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