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Forellenangeln im Freiwasser: Mit Maracas und Bleikette

In einem anderen Maracas-Artikel haben wir euch die »Klapperbombarde« Maracas als Oberflächenverführer mit einer Pilotkugel als Bissanzeiger vorgestellt. Man kann mit einer Maracas aber auch in etwas tieferem Freiwasser seinen Köder hervorragend präsentieren. Wärmere Sonnentage veranlassen die Forellen oft dazu, sich ihre Beute nur im Freiwasser einzusammeln. Um unseren Köder hier gut zu platzieren muss er frei absinken und darf eben nicht horizontal geführt werden. Wenn also horizontal oder an der Oberfläche nichts geht, dann könnt ihr es mal mit vertikal absinkendem Köder mit Maracas-Rassel probieren. In Italien ist diese Technik an vielen klaren Forellenseen ein Hit und es spricht nichts dagegen, dass sie auch an eurem See funktionieren kann. Denn die Forellen kennen diese Köderpräsentation meist noch nicht. Dirk Glinke vom Team TFT erklärt wie es geht…

Die See-Situation

Ihr habt eine schöne windabgewandte Uferseite zum Fischen gefunden. Das Wasser kräuselt sich hier durch den ablandigen Sommerwind kaum. Ab und zu wird jedoch die Wasseroberfläche durch eine Forelle durchbrochen, die scheinbar nach kleine Fliegen oder Treibgut schnappt. 
Eure ersten Versuche mit einer Maracas, einer Pilotkugel und einem Köder an der Wasseroberfläche waren nicht erfolgreich. Generell scheinen die Fische also etwas tiefer zu stehen, als ihr eure Montage mit der Pilotkugel einstellen könnt. Jetzt ist die Zeit der kleinen Bleikette und frei absinkendem Köder gekommen!

Schnell montiert…

Die Montage ist recht unkompliziert und flott umgesetzt. Zu Beginn zieht ihr eine Maracas auf eine 0,16 mm starke Schnur. Sie wird durch einen Gummistopper nach unten hin abgefedert. Darauf folgen auf der Hauptschnur kleine auf Silikon aufgezogene Bleie. Der Vorteil des Silikonschlauchs ist, dass sich die Bleie nun super auf der Schnur hin und her bewegen. Führen wir die Maracas in Tremarella-Technik, dann erzeugen die Bleie leichte Klappergeräusche unter Wasser. Damit die Bleie sich nicht gegenseitig beschädigen werden sie voneinander mit Gummistoppern getrennt. Wichtig dabei ist, dass Bleipulke gebildet werden, deren Abstände angepasst sein sollten, um Verwicklungen beim Werfen zu vermeiden (s. Abbildung). Hier können wir uns vor allem einer wichtigen Regel aus dem Stippangeln behelfen. Sie besagt, dass der Abstand zwischen Wirbel und nächstem Blei in Richtung Rute größer sein muss als das Hakenvorfach lang ist. So kann der Haken dieses obere Blei nicht ergreifen. Danach sollten die Abstände der Bleipulke zur Rute hin immer kleiner werden damit der Köder später schön langsam und gleichmäßig absinken kann (Details s. Abbildung). Hier die grafische Aufbereitung der Montage…

Der Köder: Bienenmaden in allen Situationen

»Auch bei dieser Angeltechnik setzen wir mit der Bienenmade vorwiegend auf Naturköder.« erklärt mir Dirk. »Wir sind mit einer einzelnen Bienenmade, die am Kopf auf den Haken befestigt wurde, immer sehr gut gefahren. Manchmal ist weniger mehr« gibt er mir weiter zu Protokoll.

Allerdings ist die klassische L-Form eigentlich die Standard-Ködervariante, die auch immer probiert werden sollte.

Zwei Phasen führen zum Erfolg.

Haben wir unseren Köder mit der Montage ausgeworfen beginnen wir kurz mit leichten Zitterbewegungen der Rutenspitze unseren Köder ein paar Meter einzuholen (aktive Phase). Die Maracas wird auf der Wasseroberfläche hin und her geworfen und die sich in ihr befindlichen Kugeln erzeugt dabei ein leichtes Rasseln auf der Wasseroberfläche, ganz ähnlich dem eines strampelnden Insektes, welches ins Wasser gefallen ist. Außerdem tänzeln die kleinen Silikon-Bleie auf der Schnur und schlagen vor ihre Gummistopper. Auch das erzeugt verführerische Signale unter Wasser. Nach ein paar Metern stoppen wir unsere Einholbewegung à la Tremarella und lassen unseren Köder ganz langsam absinken. Wie langsam er nun sinkt, wird durch die Bleikette vorgegeben (Absinkphase).
Meist kommen genau in dieser Absinkphase die Bisse, die wir deutlich in unserer Rutenspitze spüren, denn die Schnur bleibt in dieser Phase ebenfalls gespannt, wobei die Rutenspitze immer nach oben zeigt.

Sind wir der Meinung, dass der Köder tief genug abgesunken ist, beginnen wir wieder ein paar Meter mit der aktiven Phase, worauf sich die Absinkphase erneut anschließt.

Ganz wichtig ist am Ende der Einholbewegung, dass ihr den Köder nicht zu früh aus dem Wasser holt. Gerade Forellen beißen gerne im allerletzten Moment vor dem Ufer zu. Rasselt also wirklich bis zu eurer Rutenspitze. Nicht selten kommt gerade hier der ersehnte Biss.



Einige Bebleiungs-Beispiele für MARACAS

Ausgegangen wird immer von der 3er-2er-1er Bebleiung (s. Abbildung oben).

MARACAS in 15g:      3x 0,4g  /  2x 0,3g  /  1x 0,2g
MARACAS in 10g:      3x 0,4g  /  2x 0,3g  / 1x 0,2g
MARACAS in 5g:        3x 0,2g  /  2x 0,2g  /  1x 0,2

Fazit: Fänge an schwierigen Tagen

Oft sind es gerade diese Methoden, die an schwierigen Tagen das Angelglück bringen. Denn so sind Köderpräsentationen möglich, die nicht dem Standard-Forellenteig-Brummer entsprechen. Und anders ist bei den Forellen an manchen Tagen sexy, was dann bedeutet, dass es gefressen wird. Die Maracas ist mit unterschiedlichen Montagen eine echte Waffe am Forellensee und stellt gerade an warmen Tagen jede klassische Methode in den Schatten. Allerdings gilt auch hier: Aktivität wird belohnt und der Fisch gibt die Angeltechnik und auch die Sinkgeschwindigkeit vor. Tremarella-Angeln ist eben aktives Forellenangeln. Deshalb ist es ja auch so viel erfolgreicher als die klassischen stationären Techniken.

Euer Dirk Glinka

und Schummi

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